Buchrezension: Bundesliga Trikots 1963 bis heute von Stefan Appenowitz

Das in der Trikotsammlerszene lang erwartete Buch von Stefan Appenowitz fand Ende Mai den Weg in den Buchladen. Dieser Tage kam auch ich in den Genuss, das Buch durchzulesen.

Vorgeschichte

Da ich mich in meiner Freizeit/in meinem Studium seit inzwischen fast 1 1/2 Jahren mit keinem anderen Thema beschäftige, handelt es sich hier um das meisterwartete Buch für mich im Jahr 2018 (vorneweg: Nein, das ist kein bezahlter Beitrag).

Über eine Trikotgruppe trat ich mit Stefan im Laufe der Zeit via Facebook in Kontakt und verfolgte die letzten zwei Jahre dauerhaft den Fortschritt der Erstellung des Buchs. Im Mai erfolgte die Veröffentlichung, Lesungen quer durch Deutschland mit weiteren Sammlern folgen über die nächsten Monate hinweg.

Unterteilung in mehrere Phasen

Das Werk wird in sechs Phasen unterteilt, welche auch Rücksicht auf die Mediatisierung und Kommerzialisierung im Fußball nehmen. Durch die chronologische Ordnung (und nicht die Ordnung nach Teams) wird anschaulich dargestellt, wie sich Trikots im Laufe der Jahrzehnte veränderten.

Vereinzelt wird auch näher auf die Träger des Trikots eingegangen, auch die verschiedenen Formen von matchworn bis matchprepared werden eingehend erläutert.

Alle Ausrüster und Sponsoren im Detail

In diesem Werk wird erstmals versucht, alle Ausrüster und Sponsoren, die es jemals in einer Liga gab, aufzulisten. Mit Erfolg. Spannend ist dabei auch, dass bis in die 1970er- Jahre hinein (vereinzelt auch noch in den 80ern) nicht gerade selten für einzelne Spiele spontan Trikots eines anderen Ausrüsters getragen wurden. Auch etwaige Kooperationen/Zusammenschlüsse von Unternehmen werden erläutert, Interviews mit Verantwortlichen von Ausrüsterfirmen oder Sponsoren finden ebenso vereinzelt Platz. Oft vermisste oder in Schubladen verschwundene Hintergrundgeschichten über Sponsoren und Kuriositäten verleiten zum Schmunzeln.

Hochauflösende Aufnahmen

Wobei ich mir bei meinen Gedanken an eine Österreich-Version dieses Buches – neben dem Einholen von Informationen – besonders schwer tue: Hochauflösende Fotos vom Großteil der Trikots zu bekommen. Das war mein einziges Bedenken vor Veröffentlichung dieses Buches, wie es denn im Endeffekt von der Qualität her final aussehen würde. Stefan bekam das dank langer, akribischer Recherche und dem Knüpfen von Kontakten toll hin. Als Dank gibt es auch interessante Sammlerportraits am Ende des Buches sowie ein umfangreiches Dankeswort, in dem auch ich zugegeben sehr unerwartet namentlich zu Ehren komme (ich habe nur den Kontakt eines Trikotproduzenten aus Österreich herausgesucht – danke dafür an dieser Stelle!).

Wo kann ich das Buch in Österreich kaufen?

In Deutschland ist dieses Buch laut Stefans Fotos und Infos gut erhältlich, in Wien konnte ich die Buchhandlung Morawa in der Wollzeile sowie in der SCS ausfindig machen.

Fazit

Wer sich näher mit der Trikotgeschichte der deutschen Bundesliga beschäftigen möchte, wird an diesem Werk nicht vorbeikommen. Ich habe bereits einige Trikotbücher aus England gelesen, so viel Hintergrundinformation konnte ich dort jedoch bis dato noch nicht erkennen (diese sind eher auf Fotos oder nachgebauten Grafiken aufgebaut). Der vielleicht im ersten Moment etwas hoch klingende Preis von 30,90 Euro wird durch die hochqualitative Ausarbeitung und der massenhaften Infos und Neuigkeiten komplett wettgemacht.

Bundesliga Trikots 1963 bis heute. Von Stefan Appenowitz. Erschienen 2018 im GeraMond Verlag, 256 Seiten. Preis: 30,90. 

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